Wie kann man Radschnellverbindungen schneller umsetzen?

Mit dieser Frage hat sich unser „Radschnellwege“-Team in diesem Jahr intensiv beschäftigt. Den Anstoß dazu gab ein Impulsvortrag unserer Kollegin Lena Helmes beim „Bundesweiten Arbeitskreis Radschnellwege“, der jährlich vom Regionalverband Ruhr organisiert wird.


Zwar gibt es mittlerweile erste gebaute Abschnitte, auf denen man radeln kann – beispielsweise zwischen Frankfurt und Darmstadt, auf dem Radschnellweg Ruhr oder in Monheim am Rhein (bei denen wir übrigens gemeinsam mit der Planersocietät unsere ersten Machbarkeitsstudien durchgeführt haben). Doch insgesamt steht die Umsetzung von Radschnellverbindungen in Deutschland nach mehr als zehn Jahren  der Planung noch nicht da, wo sie sein könnte – und müsste.

Das war für uns Anlass, den gesamten Entwicklungsprozess einer Radschnellverbindung von der ersten Idee über die Planung bis hin zum Bau genauer zu betrachten. Dabei wurde deutlich, dass die Umsetzung nicht erst mit dem Bau beginnt. Bereits bei den ersten Schritten ist es entscheidend, die spätere Realisierung mitzudenken. Radschnellverbindungen weisen eine hohe Qualität auf, die sie zum Premiumprodukt der Radverkehrsplanung macht. Gleichzeitig dürfen Standards nicht durch die „Schere im Kopf“ eingeschränkt werden. Das gesamte Spektrum an Führungsformen, das die Regelwerke bieten, sollte genutzt werden. So sind Fahrradstraßen im Zuge von Radschnellverbindungen genauso geeignet wie bauliche Radwege – und in urbanen Gebieten oft sogar unverzichtbar.

Ebenso wichtig ist die frühzeitige Einbindung aller Akteure, die an der Umsetzung beteiligt sind. Effiziente Strukturen in Verwaltung und Politik sowie vereinfachte Förderprozesse spielen hier eine Schlüsselrolle. Darüber hinaus haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, wie man auch den Einsatz von Radvorrangrouten stärken könnte. Und warum haben wir schon viel gewonnen, wenn wir den Begriff „Fahrradautobahn“ endlich über Bord werfen?

Radschnellverbindungen und Radvorrangrouten haben das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten. Mit diesen Erkenntnissen wollen wir nicht nur die Diskussion voranbringen, sondern auch unsere Kunden dabei unterstützen, die Umsetzung zu beschleunigen und Projekte erfolgreich zu realisieren.

In diesem Jahr haben wir beispielsweise gemeinsam mit der Planersocietät im Auftrag des Regionalverbands Donau-Iller verschiedene Trassen durch Blaustein, Ulm, Senden und Illertissen mit Abzweig nach Erbach auf ihre Eignung als Radschnellverbindung untersucht. Es zeigte sich, dass die Umsetzung einer leistungsfähigen Gesamtverbindung für den Radverkehr wirtschaftlich sinnvoll und technisch möglich ist. Die länderübergreifende Trasse könnte abschnittsweise als Radschnellverbindung und Radvorrangroute realisiert werden.

In Zusammenarbeit mit der Planersocietät starten wir noch in diesem Jahr mit einem weiteren spannenden Projekt. Wir wurden vom Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung auf der Trasse Aachen – Stolberg – Eschweiler – Langerwehe – Düren – Merzenich – Kerpen – Frechen im Projekt „Rheinisches Radverkehrsrevier“ beauftragt. Ziel des übergeordneten Projekts ist es, ein regional vernetztes Radwegenetz zu entwickeln, das mehrere hundert Kilometer umfasst. 

Im kommenden Jahr folgt dann der Auftakt für ein Radvorrangroutennetz in Augsburg. Gemeinsam mit der Bernard Gruppe werden wir acht Korridore unter die Lupe nehmen, um geeignete Trassenverläufe in der Fugger-Stadt zu identifizieren. 

Sprechen Sie uns gerne an, wenn wir Sie bei der Planung und Umsetzung Ihrer Projekte unterstützen können.

Ansprechpersonen: Lena Helmes und Merve Dogar

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Radschnellverbindung in Monheim (Foto: Planungsbüro VIA eG)
Radschnellverbindung in Dortmund (Foto: Planungsbüro VIA eG)