Seit März 2021 kooperiert VIA mit dem Schweizer Unternehmen Teralytics AG, welches anonymisierte und somit datenschutzkonforme Mobilfunkdaten für die Verkehrsanalyse auswertet und aufbereitet. Die klassischen Quellen für Verkehrsdaten, wie z.B.:
- Verkehrszählungen
- Fahrgasterhebungen
- Haushaltsbefragungen zum Mobilitätsverhalten
- Berufspendlerstatistiken,
die immer nur einen Ausschnitt aus dem Verkehrsgeschehen innerhalb eines Gebiets abbilden, können nun um einen Blick auf das "große Ganze" erweitert werden. Die Mobilfunkdaten erfassen nicht nur ein bestimmtes Verkehrssystem wie beispielsweise den Kfz-Verkehr und nicht nur ein Nachfragesegment wie z.B. die lokale Bevölkerung oder die Berufspendler, sondern prinzipiell alle Menschen, die unterwegs ein Mobilfunkgerät nutzen - egal, wo, warum und womit sie unterwegs sind.
Für die Verkehrsplanung bieten die Daten die Möglichkeit einer umfassenden Analyse aller Quelle-Ziel-Beziehungen zwischen den Stadtteilen einer Kommune, zwischen den Gemeinden eines Kreises oder von und zu den Nachbarkommunen. Auch geben herkömmliche Erhebungen zumeist nur Auskunft über das Mobilitätsgeschehen an einem oder mehreren Stichtagen. Mit Hilfe der kontinuierlich erfassten Mobilfunkdaten sind dagegen auch Vergleiche zwischen einzelnen Wochentagen, im Jahresverlauf oder zwischen Schul- und Ferientagen möglich. Zudem können einzelne Tagesstunden herausgefiltert werden.
Mögliche Anwendungsbeispiele sind:
- Verkehrsmodelle - als wertvolle Erweiterung der Datengrundlage, aber auch zur Aktualisierung vorhandener Modelle
- Potenzialanalysen, z.B. für Radschnellverbindungen oder neue ÖPNV-Angebote
- Wunschliniennetze in der Radverkehrsplanung
- Ergänzung und Plausibilisierung der Daten aus Haushaltsbefragungen zum Mobilitätsverhalten.